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Orga-Tipp des Monats: Oktober 2019

Feelgood-Management – Arbeit neu denken! Ein Gastbeitrag von der Expertin Tanja Brill

Arbeiten und Leben greifen in der neuen digitalen Arbeitswelt immer stärker ineinander. Mit dieser Entwicklung steigen die Ansprüche an unsere Arbeitsleistung ebenso, wie unsere Ansprüche an den Arbeitgeber. „Caring Companies“ haben das im Blick.

Sie kümmern sich um das Befinden ihrer Mitarbeitenden, schaffen wertschätzende Arbeitsrahmen und Arbeitsbedingungen und sind attraktive Arbeitgeber.

Das klingt gut, aber wie können im täglichen Wahnsinn die Bedingungen für ein stimmiges Gesamt-Setting zwischen Leistung, Entlohnung und Wertschätzung geschaffen und erhalten werden?

 

Fragen an die Expertin 

Das habe ich Tanja Brill gefragt, die als Betriebswirtin (BA) und Personalfachkauffrau seit 1993 im intensiven Dialog mit Menschen arbeitet, die sich und ihre Organisation weiterentwickeln möchten. Nach über zwei Jahrzehnte in Führungs- und Stabsstellenpositionen in Unternehmensentwicklung und -organisation, Kommunikation und PR ist sie seit über 10 Jahren selbständig als Business und Agile Coach.

Ich freue mich sehr, dass sie heute ihr Know-how zum Thema Feelgood-Management für den Office Concepts Orga Tipp zur Verfügung stellt.

 

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Gastbeitrag von Tanja Brill

www.tanjabrill.de 

 

Feelgood-Management – Eine Antwort nicht nur auf den Fachkräftemangel

Klären wir zu erst einmal den Begriff Feelgood-Management. Bereits seit 2011 „geistert“ der Begriff durch die Medien. Doch woher kommt dieser zugegebenermaßen provozierende Begriff eigentlich? 

In den USA ist der „Pursuit of Happiness (das Streben nach Glück) in der Unabhängigkeitserklärung von 1776 als Recht jedes Einzelnen festgehalten. Daran angelehnt, wurden die Unternehmen Google und Zappos als Vorreiter für die Umsetzung von Wertschätzung im Arbeitsleben bekannt, als sie 2010 einen Chief Happiness Officer (CHO) in ihren Unternehmen installierten. Seine Aufgabe? Für zufriedene Mitarbeitende sorgen, denn die sind nachweislich produktiver und zufriedener, wenn sie „happy“ sind.

Einer der Vorreiter in der Erfüllung dieser Aufgabe ist Chade-Meng Tan, seinerzeit Software-Ingenieur und Motivator bei Google. Auf seiner Visitenkarte stand stand damals der Titel „Jolly Good Fellow (Which nobody can deny)“. Heute ist Chade-Meng Tan internationaler Bestsellerautor, TED-Speaker und Vordenker für achtsamkeitsbasierte Führung.

In Deutschland ist das „Recht auf Glück“ nicht im selben Rahmen offiziell festgeschrieben. Und nicht nur deshalb ist eine einfache Übersetzung der Formel „Happiness“ in unserem Berufsleben nur schwer zu etablieren. Die Relevanz jedoch bleibt unbenommen. Zunehmend schaffen die Rahmenbedingungen unseres heutigen Arbeitens (Arbeit 4.0, New Work, Demographie-/ Wertewandel, War for Talents, usw.) das Klima für eine andere Denkweise. Wir überlegen, was wir anders und vor allem besser machen können in einer komplexen Arbeitswelt, in Zeiten der Digitalisierung und des Fachkräftemangels. Doch trotz des wachsenden generellen Verständnisses, erscheint der Begriff des Chief Happiness Officers uns nicht passend. 

Daher entwickelte das Fraunhofer Institut für Arbeitswirtschaft und Organisation (IAO) den Begriff Feelgood-Manager. In Deutschland waren die Unternehmen Jimdo und Wooga die Vorreiter, die schon 2011 ein Feelgood Management in ihren Unternehmen installierten. 

 

Was ist ein/e Feelgood Manager/in?

2013 hat das IAO gemeinsam mit GOODplace® das Jobprofil für Feelgood-Manager/innen ins Leben gerufen:

 

Feelgood-Manager/in

Der/die Feelgood Manager/in ist Gestalter/in und Bewahrer/in der Unternehmenskultur. 

Er/sie ist Experte/in für eine wertschätzende Unternehmenskultur
und sorgt für die besten Rahmenbedingungen, indem er/sie Strukturen aufbaut, 
die ein Wohlfühl-Arbeitsumfeld entstehen lassen. 

So entsteht ein positives Arbeitsklima, das stressfreies, produktives Arbeiten fördert. 
Feelgood-Manager/innen sind Unternehmenskultur-Beauftragte
und in der Organisation Ansprechpartner für alle.  

Sie fungieren als zentrale Schnittstelle
zwischen Chefetage und Mitarbeitenden.

 

In Zeiten, in denen die digitalen Möglichkeiten, Tools und Anwendungen einen großen Teil unserer Routine-Arbeit im Büro immer effizienter machen und neue Berufsbilder entstehen bzw. bestehende sich verändern, bietet das Feelgood Management eine meiner Meinung nach noch nicht ausreichend beachtete Option, Zuständigkeitsbereiche etablierter Jobs wie z.B. den des Office Managements zu ergänzen und zu wandeln. 

Mit der organisatorischen Stärke, der unternehmensintern auch siloübergreifenden Vernetzung und den guten Kommunikationseigenschaften, die das Berufsbild Assistenz/Office Management auszeichnen, bringt kaum eine Position im Unternehmen bessere Voraussetzungen mit für ein professionelles und umsichtiges Feelgood-Management.

Wer kennt und erkennt die Stimmungen, das „Knirschen“ und die guten oder verbesserungswürdigen Abläufe einer Organisation am besten? Wer nimmt am schnellsten auf, wo Mitarbeitende aus den verschiedensten Gründen nicht mehr „mitlaufen“ können oder wollen? Die jobbedingt zentrale Position im Office Management ist meiner Meinung nach prädestiniert, hier einen wertvollen Beitrag zur Unternehmenskultur (und damit auch zur Arbeitgeberattraktivität) zu leisten.

Es geht dabei nicht darum, ein zusätzliches Paket an Arbeit zu schultern, sondern gemeinsam mit anderen Veränderungen zu gestalten – mit dem Feelgood Manager in leitender und gestaltender Funktion als Steuermann/-frau. 

Wie hier Ansätze zu finden sind, wie und wo man beginnt, welche Tools ein/e Feelgood-Manager/in einsetzen kann und wie genau sich die Tätigkeiten gestaltet, dazu berichte ich im nächsten Office Concepts Orga Tipp im November.

 

Vielen Dank, liebe Tanja Brill, für diesen Beitrag!

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Mehr zum Thema Feelgood-Management im Office Concepts Seminar!

In meinen beiden nächsten Seminaren zum Thema ‚Assistenz 4.0‘, werden Tanja Brill und ich gemeinsam das Thema Feelgood-Management als Schwerpunkt mit den Teilnehmer/innen besprechen. 

 

Termine:

Donnerstag, 17. Oktober 2019 / 09:00 – 17:00 Uhr / Mindspace Coworking, Hamburg

Donnerstag, 19. November 2019 / 09:00 – 17:00 Uhr / Ruby Hans Coworking, Hamburg

 

Noch sind Plätze frei! Wir freuen uns auf Sie!

 

Haben Sie Fragen oder Anmerkungen?

Ich unterstützen Sie gerne bei allen Aspekten rund um das Thema effizientes, digitales Arbeiten im Büro.

Ich freue mich über Ihren Anruf! +49 40 30068338

Oder schreiben Sie mir: nevermann@office-concepts.hamburg

 

 

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